und „Erforschung“ von STAUB mit Hilfe mikroskopischer Fotografiertechniken.
Durch diese Tätigkeit zeigt sich der banale Staub in einer erstaunlichen Vielfalt und entwickelt in der fotografischen Darstellung eine eigene, ungewohnte Ästhetik.
Untersucht wird urbaner Staub, gesammelt auf Flachdächern und aus Regenrinnen der Region. Der gesammelte Staub wird durch Waschen (ähnlich Goldwaschen) von seinen gröberen Schmutz-Anteilen gereinigt. Anschließend wird über eine Siebkaskade eine Größenfraktion von ca. 100-400 μm (0,1-0,4mm) heraus gesiebt. Das gewonnene Material wird unter einem Stereo-Mikroskop gesichtet und fotografisch interessante Exponate werden separiert. Anschließend erfolgt das Ablichten mittels einer aufwändigen fotografischen Apparatur (Digitalkamera in Verbindung mit Mikroskopobjektiven)
Es finden sich häufig Fragmente von winzigsten Insekten, Pflanzen und Pilzen als organisches Material. Daneben weit häufiger Zeugen anthropogener Vorgänge wie z.B. Eisensphären als Artefakte von Schleif- und Schweißprozessen. Auch Zeugen des Straßenverkehrs manifestieren sich als Überbleibsel von Bremsbelägen und winzigste Glaskügelchen als Überbleibsel der Verarbeitung von Dämm-Material oder als Abrieb von weißen reflektierenden Straßenmarkierungen.

Kopfdetail (Mandibeln - Kauwerkzeuge) einer winzigen Ameise - Die Mandibeln sind je 0,3 mm (300 µm) breit.

Metallischer Partikel

Kopf einer Goldwespe - 0,50 mm
Der Zerfallsprozess des winzigen Goldwespen-Kopfes ist schonweit fortgeschritten. Das rechte Facettenauge hat sich aufgelöst. In der Mitte des Kopfes im schwarzen Bereich ist keine intakte Substanz mehr vorhanden. Im oberen Bereich des Kopfes drei Ocellen (Flugstabilisierung) und im unteren Bereich zwei Öffnungen, die die Basis der herausgefallenen Fühler darstellen.

Kopf einer Ameise - 0,60mm
Bei diesem Objekt sind die Facettenaugen noch recht gut erhalten. Die Behaarung des Kopfes ist weitgehend zerfallen. Direkt mittig neben den Facettenaugen erkennt man die rund-ovalen Basen der ausgefallenen Fühler. Die Mundwerkzeuge sind weitgehend erhalten.

Kugeliges Objekt, vermutlich Glas - 0,32mm

Glaspartikel - 0,32mm
Solche Glasfragmente findet man zuhauf in urbanem Staub. Es sind Artefakte aus der Verarbeitung von Glaswolle, wie sie bei der Dämmung von Häusern zur Anwendung kommt. Es ist erstaunlich in welchen Mengen das Glas im Staub vorhanden ist.

Schädel eines unbekannten Insekts - 0,4 x 0,6mm
Bei diesem Objekt sind die Facettenaugen noch recht gut erhalten. Direkt neben den Facettenaugen erkennt man die runden Nebenaugen (Ocellen), die hier prominent in Erscheinung treten.
Die Physiognomie des Kopfes bietet viel Assoziationsmöglichkeiten.
Menschliches Gesicht bis Elefantenmensch … alles ist möglich…

Kopf einer Ameise - 0,52mm